
Der Frühling kommt bestimmt – Samen, die zum Leben erwachen …
Am 27. Januar besuchte ich ein interessantes Seminar des BV der Gartenfreunde-Berlin zum Thema Saatgut. Saatgut ist der Grundstein jeder erfolgreichen Pflanzung. Doch nicht jedes Saatgut ist gleich! Von der Keimung bis zur Vermehrung gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:
- Saatgut braucht bestimmte Bedingungen, um zu keimen. Dabei unterscheidet man zwischen Kaltkeimern und Warmkeimern:
- Kaltkeimer (z. B. Lavendel, Eisenhut, Akelei) benötigen eine Kälteperiode, um zu keimen. Man kann sie im Herbst direkt ins Freiland säen oder für einige Wochen im Kühlschrank vorkeimen.
- Warmkeimer (z. B. Tomaten, Paprika, Basilikum) mögen es warm und keimen bei Temperaturen zwischen 18 und 25°C. Ein warmer Fensterplatz oder eine Anzuchtstation sind ideal.
- Qualität des Saatguts entscheidet maßgeblich über den Erfolg der Aussaat. Achte auf folgende Kriterien:
- Frische: Älteres Saatgut verliert an Keimfähigkeit. Ein Keimtest mit einem feuchten Küchentuch zeigt, ob es noch brauchbar ist.
- Sortenreinheit: Hochwertiges Saatgut ist nicht mit anderen Sorten vermischt und bringt zuverlässige Ergebnisse.
- Bio-Qualität: Unbehandeltes, biologisches Saatgut ist oft robuster und umweltfreundlicher.
- Vermehrung: Wer sein eigenes Saatgut gewinnen möchte, sollte einige Dinge beachten:
- Samenfeste Sorten wählen: Hybridsorten (F1) bringen in der nächsten Generation oft nicht die gleichen Eigenschaften.
- Richtige Erntezeit: Die Samen müssen voll ausgereift sein, bevor sie geerntet und getrocknet werden.
- Lagerung: Trocken und dunkel lagern, damit das Saatgut lange haltbar bleibt.
- Einjährige Pflanzen bilden im ersten Jahr ihre Samen aus, z.B. Erbse, Bohne, Salat, Tomate, Kürbis
- Zweijährige Pflanzen blühen im zweiten Jahr und bilden erst dann ihre Samen aus z.B. Kohl,…
- Mehrjährige Pflanzen sind z. B. Kräuter,…
Wie wichtig gutes Saatgut ist, zeigt der Svalbard Global Seed Vault. Hier, in Spitzbergen, werden Samen von fast allen Nutzpflanzen der Welt gelagert. Der Saatguttresor dient als globale Versicherung gegen den Verlust von Pflanzenvielfalt durch Naturkatastrophen, Kriege oder Krankheiten. Der Tresor ist in den Permafrost gefroren und durch mehrere Sicherheitsschleusen geschützt. Selbst bei einem Stromausfall oder einer Überflutung bleiben die Samen dank der natürlichen Kälte des Permafrosts erhalten.